TOCHTERUNTERNEHMEN GERMATÜRK
Verlässlicher Partner in jeder Lage
Aufgrund der hochentwickelten Textilindustrie mit ihren zahlreichen gut ausgebildeten Fachkräften hat sich die Maier Sports GmbH schon vor über 30 Jahren entschlossen, in Izmir ein Tochterunternehmen – die Germatürk – zu gründen. Von Anfang an war es für Maier Sports ein zentrales Anliegen, in der Produktionsstätte für gute und sichere Arbeitsbedingungen zu sorgen und sich an den Standards der EU zu orientieren. Mit regelmäßigen Besuchen der Geschäftsführung und von Technikern aus unserer Zentrale ist sichergestellt, dass diese Themen stets im Fokus bleiben.
Mitarbeiterin Serpil bei ihrer Arbeit in der Zuschnitt-Abteilung
Austausch mit den Kollegen der Germatürk
Sie sind zu Beginn ein kleines bisschen aufgeregt. Nachvollziehbar, denn die Situation ist gewöhnungsbedürftig. Sie, das sind Serpil und Hussein. Beide sind MitarbeiterInnen bei unserem Tochterunternehmen in Izmir (Türkei) – der Germatürk. Wir treffen sie zum virtuellen Gespräch über ihre Arbeit, ihren Alltag, der von hoher Inflation beeinflusst wird, und ihre Wünsche für die Zukunft. Seit 26 Jahren arbeitet Serpil schon im Unternehmen und ist nach wie vor „sehr zufrieden“. Damit ist sie fast von Anfang an dabei. Denn die Gründung des Tochterunternehmens durch Maier Sports erfolgte nur vier Jahre früher.
Als wir zu Beginn über das Arbeitsklima sprechen, ist die anfängliche Nervosität bereits verflogen. So schwärmt Serpil besonders von der morgendlichen Atmosphäre an ihrem Arbeitsplatz: „Alle fangen morgens mit guter Laune an.“ Es gibt zahlreiche Beschäftigte, die bereits seit der Gründung dem Betrieb angehören. „Da viele Kolleginnen und Kollegen ebenfalls schon so lange hier angestellt sind, fühlt es sich an wie eine zweite Familie“, erzählt Serpil. Sie arbeitet in der Zuschnitt-Abteilung und ist verantwortlich dafür, dass Zutaten, Farben und Stoffe für die anstehende Produktion passend vorbereitet sind. Damit legt sie den Grundstein für die anschließende Aufgabe von Hussein.
Hohe Präzision: Hussein an der Nähmaschine
Offene Kommunikation und lösungsorientiertes Arbeiten
Er ist zuständig für die Näharbeit. „Ich mag vor allem diesen Moment, wenn ich nach einem langen Prozess das fertig verarbeitete Produkt in den Händen halten kann.“ Präzision, eine offene Kommunikation und lösungsorientiertes Arbeiten: Darauf kommt es bei dieser Arbeit an. Dass ihm das gelingt, zeigt sich auch anhand der Wertschätzung, die ihm von seinen Kolleginnen und Kollegen entgegengebracht wird. Obwohl er erst zweieinhalb Jahre im Unternehmen ist, haben sie ihn bereits zum Arbeitnehmervertreter gewählt.
Betriebsrat bei der Germatürk: Offener Austausch zwischen Management und ArbeitnehmerInnen
Inflation: „Es wird von Tag zu Tag schwieriger“
Mit über 55 Prozent im Februar diesen Jahres hat die hohe Inflation nach wie vor erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben von Serpil und Hussein. „Mit nur einem Lohn ist es mittlerweile sehr schwierig, über die Runden zu kommen“, so Hussein. Freizeitaktivitäten gibt es kaum noch. Früher habe man jedes Wochenende etwas unternommen. „Jetzt passiert das vielleicht noch einmal im Monat“, erklären die beiden. Geht Serpil im Supermarkt einkaufen, muss sie sich mit wöchentlich steigenden Preisen auseinandersetzen: „Es wird von Tag zu Tag schwieriger.“ Trotz dieser momentan schwierigen Umstände blicken Hussein und Serpil zuversichtlich in die Zukunft und möchten der Germatürk, ihrer zweiten Familie, noch lange erhalten bleiben.
„Wie eine zweite Familie“: KollegInnen beim Mittagessen in der Kantine
Zusammenhalt und Optimismus in jeder Situation
Maier Sports ist daher in ständigem Kontakt mit der Geschäftsleitung der Germatürk, um die Löhne der ArbeiterInnen zu erhöhen und mit den steigenden Preisen Schritt halten zu können. Dabei mussten wir feststellen, dass es nicht ausreicht, die Löhne zu erhöhen. Deswegen haben wir zusätzlich Lebensmittelgutscheine ausgegeben. Zusammenhalt und Optimismus sorgen für ein positives Mindset – komme, was wolle.
Als am 6. Februar im Süden der Türkei die Erde bebte und tausende Menschen verschüttet wurden, half die Germatürk schnell und uneigennützig. Wärmende Jacken und Decken aus dem eigenen Lager fanden zügig ihren Weg in die Katastrophengebiete.